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Dezemberblues

von Kay Synwoldt

November und Dezember – für mich die mit Abstand schlimmsten Monate des Jahres. Die Sonnenstunden lassen sich während dieser Wochen an einer Hand abzählen, es gibt kaum Lichtblicke und zumindest gefühlt geht es auf ganzer Linie nur bergab. Für unsere Tagesstunden bleibt das ja bekanntlich auch eine Tatsache. Bis zur Sonnenwende, die jedes Jahr am 21. Dezember ist, werden die Tage nämlich NOCH kürzer, obwohl es oft genug tagsüber sowieso schon kaum hell wird.

Wenn ich ehrlich bin: An manchen Tagen wäre ich am liebsten im Bett liegengeblieben.“

Und das nicht nur seit das Corona-Virus grassiert und uns noch weiter ausbremst. Schon vor Covid-19 viel es mir zum Ende des Jahres besonders schwer, mich aufzuraffen. Wenn ich ehrlich bin: An manchen Tagen wäre ich am liebsten im Bett liegengeblieben. Einfach die Decke über den Kopf und dazu ein heißer Erkältungstee. Kein Telefon, keine E-Mail, kein gar nichts.

Trübe Stimmung aber alleine am Wasser!

Auch am Wasser herrscht überwiegend trübe Stimmung. 2 oder 3 Grad Außentemperatur, dazu ekeliger Sprühregen – typisch für diese Jahreszeit in unseren Breitengraden und Rahmenbedingungen, die das Outdoor-Leben nicht unbedingt gemütlicher machen.

Selbst vermeintlich einfachere Gewässer sind bei niedrigen Wassertemperaturen keine Selbstläufer.“

Wenn es gerade passt, einfach nach Lust und Laune irgendwo hinsetzen und noch schnell einen dicken Fisch abgreifen – funktioniert nicht. Zumindest nicht an den Gewässern, die ich befische.

My hands on Winter-Gold

Da bedeutet Erfolg immer entsprechende Vorarbeit. Selbst vermeintlich einfachere Gewässer sind bei niedrigen Wassertemperaturen, zwar noch mit Aussicht auf Erfolg befischbar, aber es sind eben auch keine Selbstläufer. Und Sie können es mir glauben: Regelmäßiges Vorfüttern ist bei Nacht und Nebel auch kein Vergnügen.

Die breite Front vieler Pseudo-Winterheros bröckelt längst, früher oder später ist man wirklich alleine am Wasser.“

Trotzdem will ich nicht alles schwarz malen. Zumindest einen Vorteil hat die ganze Melancholie: Denn auch allen anderen Anglern fällt es jetzt zunehmend schwerer, sich zu motivieren. Die breite Front vieler Pseudo-Winterheros bröckelt längst, früher oder später ist man wirklich alleine am Wasser. Ein Luxus, den ich den Rest des Jahres kaum genießen kann. Wenn dann noch ein Fisch beißt – hat es sich für mich gleich doppelt gelohnt, die Arschbacken zusammen zu kneifen.