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Schlafende Hunde…

Was soll man da machen? Der auf Brassen und Rotaugen angelnde Kollege hatte gerade etwa 50 Meter neben mir aufgebaut, als meine Rute ablief. Damit hätte ich beim besten Willen nicht mehr gerechnet, die Bisse erfolgen an diesem kleinen Waldsee normalerweise nachts, nicht nach dem zweiten Morgenkaffee. Mein Bissanzeiger und mein sich anschließender Sprint in Richtung Wasser blieb logischerweise nicht unbemerkt. Eine Situation, die ich gar nicht mag. Ich war kaum an der Rute, als mein neuer Nachbar schon neugierig hinter mir stand.

Dank seiner klugen Ratschläge konnte im Drill natürlich nichts mehr schiefgehen. Folgerichtig landete der etwa 15 Kilo schwere Spiegler wenig später im Netz. Normalerweise hätte von dem Fisch ein paar schnelle Bilder mit Stativ und Selftimer gemacht. Ich bleibe da am liebsten undercover und bleibe wann immer es möglich ist meiner schmerzlichen Erfahrung treu: Schlafende Hunde weckt man nicht.

Aber wie hätte das nun ausgesehen?

Meine Kamera gebe ich trotzdem ungern an Unbekannte aus der Hand. Nicht nur, weil ich die Qualität der dabei zumeist entstehenden Bilder schon vorher kenne. Neben zahlreichen unscharfen Fotos war dieses Mal aber zumindest eine halbwegs akzeptable Aufnahme dabei. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Blieb mir nur noch übrig, meinem neuen Foto-Assistenten zu beichten, dass im Wasser noch ein Karpfensack hängt. Darin wartete noch ein deutlich größerer Fisch aus der vorangegangenen Nacht…