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TRAUMSTART!

Das muss man erst einmal nachmachen: Für Michael Meyer war es ein eher holpriger Saisonstart. Auch an einem tiefen Baggersee wollte es zunächst nicht laufen. Aber was dann nach dem ersten Biss im Kescher landete – mit einem solchen Traumfisch konnte niemand rechnen.

Ein paar Tage frei waren die Gelegenheit für meine erste richtige Session. Insgesamt sechs Tage an meinem Hausgewässer, einem etwa 30 Hektar großen Baggersee, waren geplant. Die Tagestemperaturen pendelten schon zwischen 12 und 17 Grad. Nachts zog es jedoch noch ordentlich an. Keine idealen Voraussetzungen für den großen Fischzug also.
Aber zuhause fängt man bekanntlich nichts.
Schon nach den ersten Nächten ohne Aktion war jedoch klar: Für diesen tiefen Baggersee war es noch viel zu früh im Jahr.
Erwartungsgemäß blieb es bei einem Blank. Für mich kein Problem, denn das gehört zum Angeln dazu.

Dranbleiben
Meine Futterplätze behielt ich trotzdem bei. Trotz Blank nur nicht aus dem Konzept bringen lassen. Dranbleiben war angesagt.
Ein Spot an der Kante eines Plateaus bei zwei Metern Wassertiefe, einen Platz unter einem übers Wasser hängenden Baum. Dort war es etwa vier Meter tief. Beide Plätze fütterte ich konstant alle zwei Tage. Dabei ließ ich den Fischen die Wahl. Einmal fruchtige Boilies und einmal Boilies auf Basis eines leichten Fischmixes mit gemahlenen Birdfoods und einem gewaltigen Anteil Milchpulver. Dazu jeweils noch eine Artikel-Mischung aus Mais und Tigernüssen.
Einige Wochen später wollte ich es wieder versuchen. Irgendwann musste mein Füttern ja Wirkung zeigen. Zudem wollte ich unbedingt derjenige sein, der den ersten Fisch des Jahres aus diesem Baggersee landet.
Meine letzten beiden Urlaubswochen wollte ich bei mittlerweile sommerlichen Temperaturen voll ausnutzen.
Für meine Angelei verwende ich am liebsten ein Kombi-Rig mit einer Snowman-Präsentation an einer Inline-Montage. Vom Boot aus konnte ich meine Montagen dank des klaren Wassers perfekt platzieren.
Meinen ersten Hakenköder legte unter dem Baum etwas abseits des Futterplatzes an den Rand eines Krautfeldes. Der zweite landete am Fuß des Plateaus mitten auf dem Futterplatz.
Mit einem sehr gutem Gefühl ging ich in die erste Nacht. Leider blieben die Nacht und die Bissanzeiger still.

Dauerton
Dennoch sah ich keine Veranlassung viel zu verändern. Meinen Rigs traue ich zu 100 Prozent. So beköderte ich für die zweite Nacht nur meine beiden Ruten neu und legte sie exakt an den selben Stellen wieder ab. Noch etwas frisches Futter dazu – fertig.
Voller Optimismus ging ich in die zweite Nacht.
Aber was dann folgen sollte – damit hätte ich nie im Leben gerechnet.
Mitten in der Nacht schoss der Bissanzeiger los. Ein Vollrun mit Dauerton!
Ich rannte zur Rute, nahm sie auf und begab mich direkt ins Boot. Es folgte ein Drill, den ich so noch nie erlebt hatte.
Der Fisch bestimmte zunächst den Takt. Er legte mehrere kräftige Fluchten hin und nahm mir trotz beinahe geschlossener Bremse jede Menge Schnur von der Rolle.
Das konnte nur ein Ausnahmefisch sein. Meine Knie zitterten. Nicht ohne Grund, denn als ich den Fisch das erste Mal zu sehen bekam, traute ich meinen Augen nicht: Ein massiver Spiegler, ein regelrechtes Wasserschwein.

Absoluter Traumfisch
Mein Adrenalinspiegel stieg noch einmal an. Aber ich konzentrierte mich voll darauf, den Fisch zu bekommen. Das verlangte mir und meinem Tackle wirklich alles ab. Als ich den Fisch endlich im Kescher hatte, schrie ich vor Glück. Was da in meinem Kescher schwamm, war unbeschreiblich: ein 33,5 Kilogramm schwerer Spiegelkarpfen, ein absoluter Traumfisch!
Auch wenn der Rest der Nacht ruhig verlief, bekam ich kaum Schlaf. Ich war so aufgeregt und konnte immer noch nicht glauben, was mir da gelungen war. Der erste Fisch und dann gleich so eine Granate – Wahnsinn!